GERÄUSCHMASKIERUNG: WIE FUNKTIONIERT SIE UND WIE WIRD SIE ANGEWENDET

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Bei einem akustischen Problem wie einem geräuschvollen Büro wird die Hauptursache häufig vernachlässigt. Das Design und die Architektur moderner Büros sind vorteilhaft wegen ihrer offenen Gestaltung und kooperationsfördernden Arbeitsplätze. Es fehlen jedoch die allgegenwärtigen Trennwände, Teppiche und sogar die akustischen Paneele, die viele von uns zu sehen gewöhnt sind. Demzufolge kann der Pegel des Umgebungsgeräusches in Räumen zu einem ernsthaften Hindernis für jene werden, die zu arbeiten und sich zu konzentrieren versuchen.
In vielen dieser Bereiche sind außerdem besondere Materialien wie Glas und Holz verbaut, die weitere Probleme in Form von Nachhall verursachen können. Ein Geräuschmaskierungssystem ist eine Lösung, mit der die akustischen Probleme wirksam gelindert werden können, ohne dass dadurch die Optik leidet. Man muss also die verschiedenen Systeme auf dem Markt kennen und allgemein verstehen, wie die Geräuschmaskierung funktioniert.

 

Wie funktioniert die Geräuschmaskierung?

Dieses System besteht darin, dass das Hintergrundgeräusch der Umgebung in einem bestimmten Bereich erhöht und gleichmäßig mit einem sauberen, nicht als unangenehm wahrgenommenen Ton gefüllt wird. Ein gutes Beispiel, das das Prinzip dieser Technik verständlich macht, ist ein großes Auditorium, an dessen gegenüberliegenden Endpunkten zwei Personen stehen. Sie sprechen mit normaler Stimmlautstärke miteinander und haben keine Schwierigkeiten, sich zu hören und gegenseitig zu verstehen. Wenn wir uns nun vorstellen, dass sich im Auditorium fünfzig Personen aufhalten, wird das Umgebungsgeräusch mit Sicherheit stärker. Für unsere beiden ursprünglichen Personen wird es deshalb sehr viel schwieriger, sich zu hören und zu verstehen. Dasselbe Prinzip wird auf das Innere des Büros angewendet, das eingangs als Beispiel genannt wurde.

Das Hintergrundgeräusch eines ruhigen Büros beträgt ungefähr 40 dB (Dezibel), während das normale Stimmvolumen beim Sprechen etwa 50 dB beträgt. Mit den Stimmen, die sehr viel lauter sind als das Umgebungsgeräusch, wird es fast unmöglich, die Unterhaltungen zwischen den Anwesenden nicht mitzuhören, weil jedermann in Hörweite die Gespräche hören und verstehen kann, was die Konzentration erschwert. Mit der Geräuschmaskierung wird in diesem Fall die Raumlautstärke auf etwa 47-48 dB erhöht und so der Hintergrundpegel stärker an die Gesprächslautstärke angepasst. Das schlägt sich in einer geringeren Verständlichkeit nieder: die anderen Gespräche verschmelzen mit dem Umgebungsgeräusch und wirken deshalb nicht mehr ablenkend.

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Wie wird ein Geräuschmaskierungssystem ausgeführt?

In der Regel werden Lautsprecher verwendet, die in das Plenum eingebaut sind (also in den Bereich über der Decke und unter dem Dach, wo sie unsichtbar sind). Sie erfüllen das Plenum mit einem Geräusch, das anschließend durch das Akustikpaneel der Decke dringt und für eine gleichmäßige, breite Abdeckung sorgt. Für Bereiche, in denen zugunsten eines exponierten Stils auf die Paneele der Unterdecke verzichtet wird, gibt es auch dekorative Lautsprecher, die zur Einrichtung und zur Farbe des Bereiches passen und an der Decke, den Wänden oder sogar auf den Schreibtischplatten installiert werden können.

Für gemischt genutzte Bereiche sind im Handel einige Systeme erhältlich, die die Umgebung in Zonen aufteilen und unabhängig voneinander kontrolliert werden können. Die Lautsprecher in offenen Bürobereichen können so eingestellt werden, dass sie sich zu bestimmten Tageszeiten ein- und ausschalten oder das Maskierungsniveau durch Erhöhung oder Verringerung des Pegels automatisch an die Spitzenzeiten anpassen. Private Büros hingegen können als separierter Bereich behandelt werden, in dem die Maskierung immer gleich bleibt. Die zur Maskierung genutzten Lautsprecher können auch verwendet werden, um Musik zu spielen oder Personen zu suchen. Alle Funktionen werden von einer zentralen Stelle aus gesteuert.

Der Dynamikbereich

Der Grund, warum die Geräuschmaskierung so wirksam verhindert, dass die Stimme zu deutlich wahrgenommen wird und warum sie die Ablenkung verringert, ist der Dynamikbereich, der die Differenz zwischen dem leisesten und dem lautesten Geräusch in einem Bereich angibt. Wie bereits vorstehend festgestellt wurde, beträgt der Schallpegel in vielen Büros um die 40 dB, auch wenn dies zum Großteil davon abhängt, welche weiteren mechanischen und informationstechnischen Geräte verwendet werden. Wenn jemand unvermittelt mit einem Pegel von 60 dB spricht, “springt” dieser Wert um 20 dB nach oben, was dazu führen würde, dass die meisten Beschäftigten, die sich in dem Bereich aufhalten, abgelenkt werden und vermutlich in die Richtung schauen, aus dem das Geräusch stammt.

Wenn hingegen der Hintergrundpegel mit einem Geräuschmaskierungssystem auf etwa 50 dB eingestellt ist, beträgt der Sprung nur 10 dB (von 50 dB auf 60 dB). Der Dynamikbereich gestattet es somit, diese schlagartigen Erhöhung der Lautstärke zu dämpfen und wie im Beispiel die Ablenkung auf nur wenige im Büro anwesende Personen zu beschränken.

 

 

Arten von Geräuschmaskierungssystemen

Es gibt zwei grundsätzliche Typen von Geräuschmaskierungssystemen. Das sind:

  • Klassische Geräuschmaskierungssysteme: sie speisen die Lautsprecher und werden individuell betätigt. Mehrere Lautsprecher können angeschlossen werden oder einer von ihnen kann den Dezibelpegel aller anderen Lautsprecher steuern.
  • In Form eines Netzwerkes aufgebaute Geräuschmaskierungssysteme: sie werden an einem Bedienfeld für die Netzwerksteuerung kontrolliert und können automatisch eingestellt werden, um sich während des Tages an die Gegebenheiten anzupassen.

Bei der Wahl eines bestimmten Geräuschmaskierungssystems ist zu berücksichtigen, dass es langfristig genutzt wird. Eventuelle zukünftige Umgestaltungen sind also in die Entscheidung einzubeziehen. Die Umprogrammierung klassischer Systeme ist sehr viel kostspieliger, während die Netzwerksysteme digital neu konfiguriert werden können.